Die Gastfreundschafft bleibt Teil des Baltikum
(1.6.-3.6.) Und da die baltischen Staaten nun mal aus 3 Ländern bestehen und nicht aus 2, führte mich mein Weg auch an und über die estische Grenze. Die Grenzübergänge im Baltikum sind nicht so markant wie die vorherigen, wie z.B. von Deutschland aus nach Polen. Leichte Veränderungen habe ich aber wohl doch wahr genommen und so zeichnet sich hier zu Lande der Wald, wieder immer mehr in die Landschafft hinein. Und tatsächlich ist mir noch etwas aufgefallen, was ich vorher noch nicht wusste. 😀 So langsam fangen hier an immer mehr ÄÄ’s ÖÖ’s und KK’s auf den Straßenschildern an, heimisch zu werden. Wie ich hinterher herausgefunden habe, liegt die estische, nah an der finnischen Sprache verwurzelt. So fing ich also an, mich wieder an eine neue Sprache zu gewöhnen und mir beim fahren, die Umlaute auf den Schildern, leise in meinem Bart zu nuscheln, um mir eine Vorstellung von den Wörtern zu machen 😀
Über das estische Küstengebiet, ging es immer weiter Nordwärts und das stetig im Wechsel zwischen Wald und Wasser. Wunderschön, wenn bei strahlendem Sonnenschein, die ruhige Ostesee sich in seiner Pracht und Tiervielfalt zeigt und die angrenzenden Wälder einen anschließend, wieder wohlig umarmen und in Ihrer Nähe empfangen. So kam ich im Wechsel dieses Naturschauspiels, am Abend bei Deet & Kaja an. Wir standen zufällig grad am gleichen Strandabschnitt und genossen den Sonnenuntergang, als wir ins Gepräch kamen. Auch Sie luden mich sofort zu sich aufs Campinggrundstück ein, wo eine leckeres Abendessen und eine warme Dusche auf mich warteten 🙂
Am nächsten Tag war der Starnd natürlich nur einige Meter entfernt und so fuhr ich erst spät am Mittag los, da ich mir noch reichlich Zeit in der Sonne und am Wasser gegönnt habe. 🙂 Denn jetzt ging es wieder rein ins Innland und für eine kurze Weile blieb das Meer nun hintermir. Nach einigen Kilometern auf dem Rad und kurz vor der Dunkelheit, traf ich auf Viivika, die mir eigentlich nur Auskunft über einen schöne Platz zum Zelten geben sollte. Kurzer hand entschloss Sie sich, mich in dem Garten Ihres Wochenendhauses campieren zu lassen und auch ohne Teich, See, Meer oder Dusche war die Säuberung am Abend gerettet 😀 Das zwar dann leider EISkalt und aus einem Gartenschlauch, der mir die Kopfhaut fast zerriss vor Kälte, aaaber ich war sauber, klebte nicht mehr und die Moskitos, die so aggressiv waren wie nie zuvor, waren nicht mehr so angetan von mir.
Am nächsten morgen frühstückten wir noch ausgiebig zusammen und hatten dabei sehr inspierirende Gespräche miteinander. Ich wäre gern noch länger geblieben, aber die Fähre in Tallinn wartete auf mich und von Keo aus, waren es noch knapp 70km bis dahin. Da ich an meinem Geburtstag, den 4.6., in Helsinki seien wollte, musste ich also heute das Schiff bekommen. Also hieß es in die Pedalen treten und den gut stehenden Wind und die pure Leidenschafft am Rad fahren ausleben, um mit Volldampf zum Hafen zu gelangen.
Gesagt getan, und schwupps befand ich mich auch schon direkt auf dem Schiff, welches kurzerhand nach Helsinki übersetzte. Leider hatte ich keine Zeit mehr für Tallinn übrig, denn ich habe gehört, dass diese Stadt eine der schönsten Altstädte unsere Zeit besitzen würde.
Das war aber kein Problem, da ich auf dem Schiff den Radreisenden Österreicher David traff und wir uns kurzer Hand entschlossen, einige Tage zusammen zu verbringen. Perfekt 🙂
Stand: 2122.2 Km ; 107:46 Std ; 7864 Hm
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