Die Ostsee, der Polarkreis, Lappland und immer weiter Richtung Norden

(12.6.-15.6.) In Oulu ging es mir so richtig gut 🙂 Ich habe dort knapp 3 Tage pausiert und konnte mich, mein Rad und das Equipment, auf den weiteren Weg, gut vorbereiten. Denn auch das Rad braucht ein bisschen Pflege und so muss circa alle 1000 Kilometer die Kette gewechselt werden, um den Antrieb langlebieger zu machen, alle Schrauben nachgezogen werden, die sich am Rad und an den Packtaschen befinden und natürlich… darf es auch ein bisschen geputzt werden, damit es irgendwann nach den ganzen Torturen wieder in Hochglanz erscheinen mag 😀 Auch mein Rad verdient ein bisschen Wellness 😉
Und so wurde der Campingplatz Aufenthalt in Oulu, wieder ein sehr besonderer, der nicht nur durch den immer währenden Sonnenschein und die dazugehörigen Sonnenuntergänge untermalt wurde, sondern auch durch Begegnungen jeglicher Art, an bleibenden Eindruck gewann. So kam es auch dazu, dass Bernd und ich uns kennengelernt haben und einige interressante Gespräche übers Radreisen und das Leben führten. Denn Bernd war in selber Richtung auf dem Rad unterwegs und es machte sich bei seiner Abfahrt schon klar, dass wir uns mit Sicherheit noch des öfteren auf unserem Weg zum Norkapp begegnen werden.
Aber vorher hieß es Gepäck weiter reduzieren, denn mir wurde im Laufe der Reise klar, wie wenig man eigentlich wirklich auf dem Rad braucht und wie viel ich eigentlich dabei habe. 😀
Mit 5 Kg weniger im Gepäck und einem neuen Packtaschenkonzept, ging es dann also weiter an der Ostsee entlang, Richtung Norden. In Kemi machte ich das erste mal Halt und am nächsten Morgen ging ich direkt auf das städtische Hallenbad zu, um dort vielleicht ds letzte mal vor dem Nordkapp, meine Bahnen zu ziehen. Prompt wurde ich von den Schwimmbadbetreibern dazu eingeladen, den Tag dort umsonst zu verbringen, als sie hörten was für einen Weg ich bereits hinter mir habe. Gestärkt und mit dem reinen Gewissen, dass ich die 4 Schwimmstile noch nicht verlernt habe, ging es dann zum Nachmittag weiter.
Mein Weg führte mich über Tornio und kurz durch die Stadt Haparanda, um für einen kleinen Augenblick schwedische Luft zu schnuppern. In einem Kreisel fuhr ich wieder zurück nach Tornio und bemerkte, dass der Wind wieder bestens aus Süden kam, um einige schnelle Kilometer zu fahren. 🙂 Und so tat ich es auch, während ich mit einem Rennradfahrer einige Kilometer von meinem Weg teilte.
Und auf einmal sah ich es!! Das blaue Sehenswürdigkeiten Schild, welches auf den Polarkreis in 20Km hindeutete und prompt wusste ich auch, wo ich heute Nacht mein Zelt aufschlagen werde. 🙂 Nämlich dort!! Mitten auf dem Polarkreis und ab jetzt in der Arktis 😀
Rückblickend kam mir die Reise ab Oulu zunehmenst präsenter vor, da immer wieder Ereignisse und Meilensteine dieser Art auf mich warteten und große Freude und Motivation aufkommen ließen, bei dem Gedanken immer weiter ins tiefe Innland des Nordens vorzustoßen. Und mit dem Gefühl in Lappland und auch ab jetzt noch in der Arktis Fahhrad zu fahren, nahm ich meinen Weg mit noch größerer Freude wie nie zuvor in die Hand. 🙂