Da waren’s nur noch 2
(25.-28.4.2018) ..und natürlich Leo 😉
Das Harzgebirge stand nun kurz bevor. Daniel und ich bereiteten uns schon mental darauf vor, heute den wohl schwersten Part der bisherigen Tour zu meistern. Bis nach Osterode am Harz lief alles wie am Schnürrchen und wir rollten ganz gemach vor uns hin und machten auch dort eine kleine Versogungspause, bevor es dann Richtung Aufstieg weiter ging. Aus dem Ort heraus hatten uns einige Jogger bemerkt und wir unterhielten uns kurz mit Ihnen, als wir an einer Ampel standen. Sie warnten uns nur vor den brutalen Anstiegen, die das Harzgebirge für uns noch offen hielt und liefen mit einem angenehmen Lächeln weiter. Und kurz darauf kamen auch schon die lang ersehnten Steigen und gaben uns den Rest, nachdem wir Tag für Tag mit all dem Gepäck, fast schon 250Km ohne Pause zurückgelegt hatten 😀 😀 Und das sagte mir auch meine rechte Wade. Erste Schmerzen taten sich dort auf, bei dem permanenten Bezwingen der Anstiege, mit dem echt heftig beladenen Rad. So entschieden wir uns leider Gottes gegen das Vorhaben, den Brocken zu stürmen und bauten unsere Zelte, an einem Zeltplatz an der Okertalsperre auf, um uns dort nach 49 gefahrenen Kilometern und fast 600 gekletterten Höhenmetern auszuruhen.
Der kommende Tag war einfach wundervoll!! All die am Tag zuvor erklommenden Höhenmeter, konnten wir bei bestem Wetter wieder hinuntergleiten, wobei mir da, das Gewicht meines Fahrrads natürlich ein großer Vorteil ist 😀 Einmal im Rollen, fährt es gerne auf Bergab Passagen zu Höchstgeschwindigkeiten auf und beim Rad fahren auf solch einem Schwerlasttransporter, bekommt man auf einmal neue Blickwinkel von seinem Gefährt zu spüren. Und schwupps, waren wir auch schon wieder unten und fuhren in dem nördlichen Harzvorland umher und genossen in vollsten Zügen, die flachen Weiten und die in der Ferne immer kleiner werdenden Anhebungen, die sich Harzgebirge nennen. Nach so einer Höhenmeter behafteten Erfahrung weiß man erst einmal zu schätzen, wie angenehm und wohltuend eine Fahrradfahrt im Flachen eigentlich seien kann. Doch spätestens, als wir uns über unsere Unterkunft Gedanken gemacht haben und sich die Huysburg für diese Entscheidung anbot, mussten wir zum Abschluss des Tages nocheinmal 150 Meter bergauf Radeln, um zu dem auf einem Berg liegenden Benediktiner Kloster zu gelangen.
Dort wurden Daniel und ich trotz unserer späten Anreise, mehr als herzlich von Bruder Jacobus in den Empfang genommen und kurzer Hand, lud er uns sogar ein, dort zu Nächtigen, nachdem wir Ihm unseren Beweggrund dieses Reisevorhabens erklärt haben. Nach 2 großen Gläsern alkoholfreiem Weißbier, gingen wir das erste mal auf Reisen mehr oder weniger fürstlich zu Bett, nachdem wir zuvor auf Pappen gepennt, in Hütten geratzt und mal mehr oder weniger frierend die ein oder andere Nacht im Zelt verbracht hatten. Wie entschieden uns am nächsten Morgen dort einen Pausetag einzulegen, um meiner Wade und dem ganzen Körper ein wenig Ruhe zu geben. Witziger Weise trafen wir dann auch noch ein Team von der Caritas Magdeburg, die dort zu einem Seminar waren und nach einiger Zeit der Unterhaltung, machten wir auch hier neue Bekanntschafften. 🙂
Doch nicht immer lief auf der Reise alles perfekt. Leider verabschiedete sich der AN/AUS Knopf meines Wahoo Radcomputers und somit befand sich mein Gerät, mit dem ich alle Daten aufzeichne in einer permanenten Absturzschleife. Schnelle Hilfe musste her und Thomas Hebestreit von Hahn Trainingsystem, tat alles daran, sich um Hilfe zu kümmern. Doch dazu in Berlin später mehr.
Und so ging auch der Tag schnurstracks vorüber und Daniel und ich gingen unsere letzten Kilometer zusammen an. Und das in Höchstgeschwindigkeit bis zum Magdeburger Hauptbahnhof. Denn die perfekte Zugverbindung für Daniel, lag für uns beide zeitlich und Leistungstechnisch in erreichbarer Entfernung. Und durch unser falsches Abbiegen auf eine *hust,hust* ziemlich schnell befahrene Straße, waren wir nun mal gezwungen echt alles zu geben. 😀 Auch das hat mal richtig spaß gemacht, wirklich Volldampf, auf dem fast 65 Kg schweren Hobel zu geben. Und wie der Zufall so will, haben wir es auch perfekt zum Zug geschafft und mussten nach dem Lösen des Tickets auch nur 3 Minuten auf den Zug warten. Doch eines war uns beiden klar. Leider endete damit unsere Tour, die wir in größter Freude vor einer Woche begonnen hatten.
Auf Wiedersehen und bis bald!!
Ab jetzt gehts nun alleine weiter!
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